Einmal im Dreiviertel-Takt
Letztes Jahr ging mein Traum in Erfüllung. Ich lernte den Wiener Walzer linksherum zu tanzen. Nicht irgendwo, sondern dort wo er entstand, in Wien, der Hauptstadt von Österreich.
Doch zuerst wollten wir die Stadt, mit dem besonderen Flair genauer erkunden. Die Innenstadt von Wien ist eine kulturelle Augenweide. Die zahlreichen Museen, Theater, Opern und Galerien sind ringförmig angesiedelt. Keine riesige Leuchtreklame entstellt das Erscheinungsbild. Nicht umsonst wurde das historische Zentrum zum Weltkulturerbe erklärt.
Am ersten Tag unternahmen wir eine Kutschenfahrt durch die Stadt und machten eine ausgiebige Kaffee-Pause im Hotel Sacher. Natürlich nicht ohne die berühmte Sachertorte probiert zu haben. Die mit Aprikosenkonfitüre und Schokoladenguss überzogene Torte, ist so beliebt, dass sie in die ganze Welt geliefert wird.
Am nächsten Tag besichtigten wir die Silberkammer in der Hofburg. Dort kann man die Glanzstücke des kaiserlichen Haushalts bewundern. Zur Unterstützung bekommt man einen Audioguide, ein Gerät für das Ohr, um weiterführende Informationen zur Ausstellung zu erhalten. Wie der Name des Museums schon sagt, ist hier hauptsächlich kaiserliches Tafelsilber, Service und Porzellan zu besichtigen. Außerdem erfährt der Besucher, wie damals eingedeckt und eine Serviette richtig gefaltet wurde und von welchem Personal diese Pflichten übernommen werden mussten. Das "Grand Vermeil Service", das kaiserliche Tafelservice für 140 Personen, bildet den Höhepunkt der Ausstellung. Diese Sammlung füllt einen ganzen Raum. Wer von den vielen Kaffeeservices jetzt Appetit bekommen hat, kann sich im Burgcafé entspannen.
Tags darauf bewunderten wir das Hundertwasser-Haus, eine Wohnanlage die von Friedensreich Hundertwasser gestaltet wurde. Danach das kaiserliche Schloss "Schönbrunn" mit seinem beeindruckenden Park. Zum Abschluss machten wir noch einen kurzen Abstecher zum Prater, mit seinem 64 m hohen Riesenrad.
Unser letzter Tag in Wien wurde unser Walzertag. In einer Tanzschule im Herzen von Wien, hatten wir uns für das Linkswalzertraining angemeldet. Der Kurs dauerte fast eine ganze Stunde. Da die Tanzschule für die Eröffnung des Opernballes und viele weitere Wiener Bälle verantwortlich ist, haben wir dort sehr viel in der kurzen Zeit gelernt. Für jede Altersgruppe werden dort Kurse angeboten, für Anfänger oder zum Auffrischen seiner Tanzkenntnisse. Außerdem kann man auch einen Kurs in modernen Umgangsformen belegen. Bemerkenswert ist, dass selbst in der Tanzschule, Jeans als Bekleidung unerwünscht waren. Am Abend konnten wir das Erlernte bei einer Tanzveranstaltung ausprobieren.
Wien ist immer eine Reise wert und besonders für Kulturinteressierte empfehlenswert. Wir werden bestimmt wiederkommen.
Weitere Infos gibt es hier: Wien
